Wirken und Arbeiten

Installation "Rindengeister"

Inge Sommer installierte am Weg im hohen Gras und auf einer Wiese in der Sohle des Tals ihre engelhaft anmutenden Rindenskulpturen. In besonderer Formation auf der freien Wiese aufgestellt und abgespannt mit einem goldenen Draht, entstand so ein abgesteckter Platz, der wie ein Tor die Besucher auf den langen Rundweg entlang der Wiese in den Wald führte.

Inge Mahara Sommer: Ich sammle Rinden von Bäumen am Rheinufer, die nach einem Hochwasser angeschwemmt wurden. Daraus fertige ich Skulpturen, und es entstehen dazu Texte, da ja auch die Rinden eine Geschichte vermitteln, deren Botschaft ich eine Gestalt entlocken möchte, die aus einer inneren Kommunikation entstehen.

Natural Painting: Lichtgestalt im Großformat

Neben der Ausstellung der Rindengeister enstand in der Zeit des Symposiums ein weiteres Gemälde von Inge Mahara Sommer. Im Sinne eines spirituellen Malstils, der über die Jahrhunderte hinweg unterschiedliche Interpretationen und Manifestationen gefunden hat, entstand eine großformatige Arbeit, gemalt mit Kaseinfarbe und natürlichen Pigmenten. Die Künstlerin folgt so einer Tradition und versucht so, in der jetzigen Zeit eine Verbindung zwischen ihr selbst, dem Werk und dem Betrachter auf einer metaphysischen Ebene herzustellen und dadurch spirituelle Harmonie erzeugen.

Inge Mahara Sommer: Eine Inspiration aufgreifend, wählte ich eine alte Kaseintechnik mit selbst angerührten Pigmenten auf einem entsprechend vorbereiteten Untergrund, einen Vorhang in der Breite von 1,55 Meter und einer Länge von 2,40 Meter. Dieses Malmittel wurde im Mittelalter mit den Erdpigmenten zur Gestaltung von Wandmalereien angewandt.

Inge Mahara Sommer: Für das Forestival wählte ich das Thema der Darstellung einer Lichtgestalt, da ohne Licht kein Leben möglich ist. Licht im doppelten Sinne.

Inge Mahara Sommer: So ließ ich Venus, die Morgenröte, in Erscheinung treten, die zwischen zwei Bäumen über zwei Engel mit einer weiblichen Gestalt korrespondieren, die auf einem Erdball steht. Links und rechts stehen zwei Figuren, die Seelenaspekte unserer Gefühlsmomente darstellen.

Die Engel in den Farben der Elemente ragen als Brückenglieder zwischen den sichtbaren und unsichtbaren Erscheinungsräumen und bilden mit Aurora die vertikale Lichtsäule als Bindeglied zwischen der fein- und grobstofflichen Welt. Das Bild ist so aufgebaut, dass die Form eine Gebärmutter nach oben geöffnet assoziiert, darin das wässrige Element uns an den Seelenraum erinnert und ebenfalls daran, dass wir alle aus dem Wasser geboren sind.

Über allem ragt, einem Tor gleich, ein Sternenhimmel, uns zu erinnern, das alles Leben von Urschöpfers Liebe getragen ist und ein allgegenwärtiger Austausch stattfindet, welchem der Herzschlag von Mutter Erde und jedes einzelnen Menschen als pulsierende, lebensspendende Kraft allem innewohnt.

Daran erinnert auch die Venusgestalt, die ein Herz zwischen ihren Händen hält. Es ist rot und soll die Flamme symbolisieren, die als göttlicher Funke jeder in sich trägt, mit einem darin leuchtenden Auge.

Links und rechts ist das Bild eingerahmt von zwei großen in den Himmel ragenden Bäumen, in deren Stamm von oben nach unten zwei rote sich überschneidende Schlangenlinien den Lebensbaum in Andeutung auf die Doppelhelix unserer DNA symbolisieren.

Dies Bild wurde aufgehängt an einen Hochsitz und sollte als Tor zu einer Anderswelt den Besucher einladen, eine Zeit zu verweilen.

Meditation:

Inge Mahara Sommer: Während dieser Zeit haben wir zweimal Gelegenheit gehabt, in Gesellschaft, zu der auch Besucher gehörten, eine Meditation durchzuführen. Diese Meditation diente dazu, eine Verbindung mit dem Geist des Ortes und der Erde herzustellen, um den Platz auf besondere Weise zu ehren.

Immer wenn ein neues Hausgrundstück vorbereitet wurde, wurde dieser Akt mit einem rituellen Charakter versehen. Wir hatten denselben Gedanken, als wir uns entschieden, diesen Raum wieder für die Kunst zu nutzen. Unser Ziel war es, diesem gewählten Ort eine besondere Würdigung zuteilwerden zu lassen.

: F23 Symposium